31.03.2022 – in den Wolken

Heute hat Mascha einen Rekord im schnell aus dem Bett kommen und fertig am Strand stehen aufgestellt. Es ist spät geworden gestern Abend, wir haben noch lange im gemütlichen Cockpit der Bingo gesessen, Musik gehört, geredet und Wein getrunken. Ich schreibe Mascha, dass wir um 11 Uhr den Bus nehmen.

Wir wollen wandern gehen, Fritz und Johannes tauchen. Da regt sich Nichts, ich bin enttäuscht und Fritz bietet sich an mitzukommen. 10:22 Uhr bekomme ich eine Nachricht: Oje gerade aufgewacht, schaffen wir das noch? Keine zwanzig Minuten später treffen wir uns am Strand. Johannes meint, er hätte Mascha noch nie so schnell gesehen, aber sie wollte unbedingt mit.

Und wir haben einen sehr schönen Tag. Mit dem lokalen Bus fahren wir in die Nähe von Boullion und wollen eigentlich in eine Schlucht mit Wasserfall. Aber irgendwie laufen wir an dem Eingang vorbei, da wir eine Wanderung und nicht ein kleines Areal mit Eintritt erwarten. Ich habe eine Wanderkarte und wir machen uns auf den Weg. Wir laufen eine mit Palmen und Lianen überwachsene Schotterstraße entlang, auf der uns ein Jeep entgegen kommt. Der Fahrer muss erst seine Lesebrille hervorkramen, ehe er auf die Karte schaut und uns mitteilt, dass der Wasserfall unten ist, wo wir herkommen.

Aber der Weg, den wir gerade gehen ist sehr schön. So beschließen wir ein Stück weiter nach oben zu laufen und wenn wir nicht mehr können umzukehren. Es ist eine Wanderung, die uns an der Landwirtschaft der Insel vorbeiführt. Alle Achtung, diese Felder hier oben zu bewirtschaften ist harte Arbeit. Auf den verschiedenen Höhen, wachsen verschiedene Gemüse und Obstsorten. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir immer gewusst auf wie viel Höhenmetern wir unterwegs sind. Dann treffen wir auf eine Gruppe älterer Franzosen, die auch auf unsere Karte schauen und meinen, dass wir weiter geradeaus gehen sollen, dann kommen Stufen im Dschungel und sie breitet ihre Arme aus.

Tatsächlich finden wir den Weg, weil wir, so wie empfohlen, stur geradeaus gehen. Umkehren werden wir nicht mehr, denn hier oben kommen wir an einer Straße und einem Restaurant alias Wanderlokal raus. Den Ausgangspunkt, um auf den Vulkan zu kommen. Und jetzt kapieren wir auch, was die alte Dame mit den ausgestreckten Armen signalisieren wollte. Die in den Wald gehauenen Stufen sind hüfthoch und wir kommen uns vor wie zweijährige, die das erste Mal eine Treppe erklimmen. Immer wieder ziehen Wolken und Regenschauer über das sattgrüne Tal und hüllen uns komplett ein. Im nächsten Augenblick genießen wir die grandiose Aussicht bis zum Meer und dann stehen wir wieder in der Wolke. Das Wanderlokal hat seine besten Zeiten schon gesehen, aber das stört uns nicht. Wir freuen uns so sehr über Cola mit Pommes und bestellen gleich noch ein Sandwitsch und HotDog dazu. Es ist unglaublich günstig hier oben. Die Portion Pommes ist groß und macht für 2,50 € echt satt. Wir sind mehr als zufrieden mit unserem Ausflug und beschließen im Anschluss noch ein Stück den Vulkan nach oben zu steigen.

Zu Beginn kommen wir schnell voran. Der Wegweiser zeigt 2 Stunden 30 Minuten und nach einer halben Stunde stehen wir bei 1 Stunde 20 Minuten bis zum Kratereingang. Wir ziehen unsere Regenjacken an und wieder aus. Stehen in den Wolken und erst als sie sich für einen kurzen Augenblick verziehen, sehen wir in welch atemberaubend schöner Natur wir uns befinden. Der Weg wird schwieriger und gerade als wir steile Felsstufen nach oben kraxeln fängt es an zu schütten, wie aus Eimern. Noch da um die Ecke schauen, aber es wird schwer wieder runter zu kommen und auch rutschig. Wir sind hin und her gerissen.

Dann siegt die Vernunft, 15:30 Uhr besser wir kehren um. Und das war die richtige Entscheidung. So schnell wie wir die Felsen hoch sind, so langsam geht es nach unten. Ich kann die Stufen und den Weg, den wir genommen haben von oben gar nicht erkennen und taste mich langsam abwärts. Mascha weist mir ein bisschen den Weg und lacht, als ich ihr sage, dass ich Höhenangst habe, die sich gerade beim Abstieg bemerkbar macht. Nass wie die Pudel kommen wir an dem Berglokal vorbei und nehmen die kleine Asphaltstraße nach unten zur Hauptstraße. Punkt 17:11 Uhr stehen wir an einer Bushaltestelle, tropfend nass und versuchen uns ein bisschen auszuwringen, dass uns der Bus in fünf Minuten auch mitnimmt. Wir warten zwanzig Minuten und nach unserem Sonnenuntergangsbier am Strand sind wir schon bereit für die Koje.

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