Am 22. schauen wir uns ein bisschen um, aber unser eigentliches Ziel ist das Centro Salud (Gesundheitszentrum) am Ende der Stadt. Die Krankenschwester verrechnet sich erst und ich bin ganz nah an meiner Booster-Impfung.
Leider stutzt sie dann noch einmal und bemerkt, dass ich noch zu jung bin. Schade, auch mehrmaliges Nachfragen ob sie eine Ausnahme macht führt nicht zum Erfolg, unter 50 geht nicht. Toll ist, dass Fritz, völlig problemlos und unbürokratisch seine dritte Impfung bekommt und am nächsten Tag sein Zertifikat abholen kann.
Am Abend laufen wir zum Fährterminal und kommen uns vor dem riesen Koloss echt klein vor. Ganz oben sehen wir Ulli und Thomas winken und freuen uns über unser Wiedersehen. Beim Abendessen passiert es uns zum ersten Mal auf der Reise, dass jemand versucht uns abzuzocken. Preise standen nicht dran, das kam uns komisch vor und wir fragen danach. Auf der handgeschriebenen Rechnung steht ein Endpreis von 120 Euro, was überhaupt nicht hinkommen kann. Thomas bemerkt, dass die zwei leckeren Fische mit je 38 Euro zu Buche schlagen, was mehr als doppelt so viel ist wie vereinbart. Wir rufen den Kellner ran, er beginnt zu lamentieren, dass es ja große Fische waren, woraufhin Fritz schon etwas ungehalten antwortet. Er merkt schnell, dass er nicht weiter kommt und zieht sich mit der Rechnung zurück. Und siehe da, am Ende steht nur noch die Hälfte unterm Strich und er meint, es sei seine Schuld, er hat sich verrechnet. Das nehmen wir ihm nicht wirklich ab, er hat einfach einen Versuch gewagt und wir sind überrascht, denn bisher hatten wir nicht das Gefühl, dass uns jemand das Geld aus der Tasche ziehen will.
Dass wir dem kleinen Trickbetrüger nicht auf den Leim gegangen sind feiern wir mit einem Glas Wein bei uns auf dem Schiff. Es ist schön Nachrichten aus der Heimat zu hören und wir sitzen lange bis hinter dem Hafenfelsen der tiefgelbe Mond aufgestiegen ist.